Am 4. und 5. Oktober 2021 fand das zweite Konsortialtreffen unter Begleitung des Projektträgers VDI/VDE-IT statt. Auch in diesem Jahr musste das Treffen coronabedingt online stattfinden. Am ersten Tag setzte sich das Konsortium mit dem aktuellen Arbeitsstand der derzeit laufenden Arbeitspakete auseinander und diskutierte weitere daraus abzuleitende Arbeitsschritte. Speziell im Fokus standen hierbei das gegenwärtige, dezentrale Systemkonzept, dessen Anbindung an die branchentypischen, partnerspezifischen Datenhaltungs- und IT-Systeme, die sich daraus ergebenden Geschäftsmodelle sowie die Gestaltung der Nutzendeninteraktionen mit dem System über die Patientenanwendung. Hinsichtlich der internen Projektorganisation wurden auch die in den kommenden Monaten startenden Arbeitspakete näher beleuchtet und erste organisatorische Schritte diskutiert.
Abgerundet wurde der Nachmittag durch einen Impulsvortrag zum Thema „Aktuelle Entwicklungen im elektronischen Pflegemanagement“, welcher gemeinsam von Marius Greuèl (Pflegewerk Berlin) und Bruno Ristok (Geschäftsführer der C&S Computer und Software GmbH) gehalten wurde. Jener Vortrag und die anschließende Diskussion deckten mögliche Anknüpfungspunkte der BloG³-Lösung an laufende (Modell-)Projekte auf (u.a. bezüglich der Telematikinfrastruktur, elektronische Patientenakte, GAIA-X), welche es im weiteren Projektverlauf zu betrachten gilt.
Der zweite Tag des Konsortialtreffens stand ganz im Zeichen des kooperativen Arbeitens und teilte sich in zwei Workshops. Im Rahmen des ersten Workshops wurde die Rahmenbedingungen zur Einbettung der derzeitigen BloG³-Systemarchitektur in die aktuell im Gesundheitswesen vorherrschende Prozesse näher beleuchtet. Die Themen jener Diskussionrunden waren unter anderem „BloG³ aus Perspektive der Leistungserbringer“, „Identitäten im BloG³-System“ und „Wer kann perspektivisch ein BloG³-System betreiben?“.
Den Abschluss des digitalen Treffens stellte ein Workshop zur internen Evaluation der gegenwärtigen Clickable Mockups der Patientenanwendung dar. Mit Hilfe jener Evaluation wurde erstes Nutzerfeedback eingeholt, welchen es nun zu integrieren gilt, um diese in kommender Zeit mittels der daraus ergebenden fortgeschritteneren Mockups mit potentiellen Patienten*innen testen zu können.
Ein zentraler Aspekt im Rahmen des Forschungsprojektes BloG³ stellt die nutzergesteuerte Freigabe von Gesundheitsdaten über eine Blockchain-basierte Anwendung dar. Zur Gestaltung einer solchen Anwendung ist entsprechendes Nutzerfeedback essenziell, weshalb Ihre Unterstützung gefragt ist!
Gemeinsam mit den BloG³-Projektpartnern hat das Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) eine Studie entwickelt, um die Anforderungen an die zu entwickelte Plattform zu ermitteln.
Durch Ihre Mitarbeit helfen Sie uns, das Projekt zu verbessern und leisten selbst einen wichtigen Schritt bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Die Teilnahme war bis zum 30.11.2021 möglich.
Bei Rückfragen stehen wir unter der E-Mail-Adresse blog3@charite.de oder telefonisch unter 030-450 564642 zur Verfügung.
Anbei eine ausführliche Studieninformation:
Am 4. Mai 2021 hielt Christoph Zimmermann gemeinsam mit Christina Erler im Rahmen der Coffee Call-Reihe des FZI einen Vortrag zum Thema „Die Blockchain für mehr Datensouveränität im Gesundheitswesen – das Projekt BloG³“. Dabei wurden die Grundlagen der Blockchain erläutert und anschließend die verschiedenen Use-Cases des BloG3-Projekts und deren geplante Umsetzung vorgestellt.
Am 27. April 2021 veranstaltete das BloG³-Konsortium im Rahmen des Arbeitspakets zur „Konkretisierung des Stakeholder-differenzierenden Wertversprechens“ einen dreistündigen Expert*innenworkshop. Ziele des Workshops – als Meilenstein vor- und nachbereitender Projektarbeiten – waren insbesondere:
Aufgrund der coronabedingten Bestimmungen fand die Veranstaltung in einem digitalen Format via Cisco WebEx statt.
Hierfür wurden Vertretende der oben genannten priorisierten Stakeholder-Gruppen sowie weitere Themenexpertinnen aus dem Gesundheitswesen eingeladen. Es konnten 15 externe Expertinnen für den Workshop gewonnen werden, darunter insbesondere Patientenvertretende aus folgenden Selbsthilfegruppen: „Haus der Krebsselbsthilfe“, „Frauenselbsthilfe Krebs“, „Leben nach Krebs!“ und „SHG Prostatakrebs Berlin-Nord“ sowie Vertreter der Initiative „Patients4Digital“, die sich für „ein bürgernahes zukünftiges Gesundheitssystem 4.0 einsetzt“ (https://patients4digital.com/). Da in BloG³ der Aspekt der Patientenorientierung besonders priorisiert wird, war das Gewinnen mehrerer Vertretender dieser Interessengruppe für das Projekt von besonderer Bedeutung. Aufgrund des Multi-Stakeholder-Szenarios, welches die entstehende BloG³-Lösung adressiert, lag jedoch ein besonderes Augenmerk auf dem Zusammenspiel der für BloG³ relevanten Stakeholder-Gruppen. Weitere teilnehmende Expertinnen waren somit u.a. ÄrzteÄrztinnen und Pflegekräfte aus dem stationären und ambulanten Bereich sowie Vertreterinnen der Techniker Krankenkasse, der AOK-Nordost und der kv.digital.
Zu Beginn der Veranstaltung erhielten die externen Teilnehmenden zunächst allgemeine Informationen zum BloG³-Projekt, um dann anschließend genauer in die ausgewählten BloG³-Use-Cases eingeführt zu werden. Als Abschluss des einführenden Abschnitts erfolgte eine kurze Vorstellungsrunde aller teilnehmenden Expertinnen mit erstem kurzem Feedback zum ersten Eindruck der vorgestellten BloG³-Lösung. Der Hauptabschnitt der Veranstaltung bestand im Folgenden aus einem Workshop-Szenario, bei dem die Expert*innen jeweils in korrespondierende Stakeholder-Gruppen eingeteilt wurden, die dann im Rahmen von Teilgruppensitzungen jeweils mit Vertretenden des BloG³-Konsortiums die eingangs vorgestellten BloG³-Szenarien diskutierten und evaluierten. Hier erhielten wir außerordentlich wertvollen Input und hilfreiches Feedback zu den betrachteten Use Cases. Im abschließenden Abschnitt gab es, als weitere Anregung der Diskussion, einen Überblick von Seiten des BloG³-Konsortiums hinsichtlich nationaler und internationaler Best Practices von Blockchain-basierten Anwendungsfällen im Gesundheitskontext, ehe die Veranstaltung dann mit einer abschließenden offenen Feedbackrunde mit allen Teilnehmenden endete.
Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal explizit bei allen Beteiligten für den angeregten und spannenden Austausch, durch den wir für unser weiteres Vorhaben im Rahmen von BloG³ wertvollste Erkenntnisse erlangen konnten.
Die Freie Universität Berlin als Leiter des dazugehörigen Arbeitspaketes war hierbei hauptverantwortlich für die Organisation, Koordination und Durchführung des Workshops.
In ihrer Sonderausgabe M&K kompakt, „Klinik-IT“ 4/2021, hat die Fachzeitschrift „Management & Krankenhaus“ das Projekt BloG³ ihren Lesenden vorgestellt. Der Artikel ist unter folgender Adresse zu finden: Link
Am 17. März 2021 fand das erste Vernetzungstreffen zur BMBF-Fördermaßnahme „Digitale Plattformen: Interaktive Assistenzsysteme für den Menschen (PIA)" vom Projektträger „VDI/VDE Innovation + Technik GmbH“ statt. Dort wurden erste Ergebnisse des Verbundprojektes BloG3 präsentiert sowie die Ergebnisse der anderen im Rahmen der Förderbekanntmachung geförderten Projekte „DaWID“, „PANDIA“, „Plug-In“, „eDEM-CONNECT“, IoTAssist“, „SIGMA3D“ und „VIA-VR“. Hierdurch konnte ein umfassender Einblick in die Arbeiten der anderen Förderprojekte gewonnen werden und mögliche, nützliche Vernetzungspunkte zwischen diesen identifiziert werden.
Im Anschluss an diese Vorstellung folgte ein Impulsvortrag zum Thema „Privacy by Design / Datenschutz“ durch Dr. Erik Krempel vom Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Insbesondere hinsichtlich des Umgangs mit Daten im Projekt und dem datenschutzfreundlichen Design datenverarbeitender Plattformen konnten Anreize für das Projekt BloG³ abgeleitet werden.
Die Inhalte der vorausgegangen Präsentationen und Impulsvorträge konnten anschließend in vier verschiedenen Workshops in Kleingruppen vertieft werden, welche eine gemeinsame Diskussion und Vernetzung über die Projektgrenzen hinaus ermöglichten. Zu den Themen dieser Workshops gehörten unter anderem der verbundübergreifende Austausch, Datenschutz und Privacy, Möglichkeiten der Nutzerpartizipation und Ideen zur Geschäftsmodellentwicklung. Durch die Partizipation jeweils mindestens eines Mitglieds des Konsortiums von BloG³ an einem der vier Workshops konnte ein Einblick in alle höchst projektrelevanten Themen gegeben werden. Hierdurch konnten wiederum Impulse für die nutzenorientierte Gestaltung und Konzeption von datenverarbeitenden Systemen gewonnen und Ansätze hinsichtlich der DSGVO-konformen Speicherung von Daten auf Blockchain-basierten Systemen diskutiert werden.
Um eine bedarfsgerechte, kontinuierliche Versorgung im Anschluss an die Krankenhausbehandlung zu gewährleisten, sind Krankenhäuser seit dem 1. Oktober 2017 gesetzlich dazu verpflichtet, versorgungsrelevante Informationen im Rahmen eines Entlassmanagements in strukturierter Form weiterzugeben. Doch insbesondere bei der Überleitung eines Patienten oder einer Patientin, zum Beispiel in die medizinische Rehabilitation, Pflege oder das häusliche Umfeld sowie bei der interdisziplinären Behandlung durch mehrere Akteure, kommt es hierbei oft zu Medien- und Informationsbrüchen. Dieser Umstand wird spätestens dann zum Problem, wenn dadurch Informationsflüsse zwischen Organisationen erschwert werden und zu Lasten der zu behandelnden Personen beispielweise durch Doppelbehandlungen gehen. Auch damit einhergehende Nachteile, wie mangelnde Selbstbestimmung und eingeschränktes Vertrauen im Hinblick auf den Umgang mit dem persönlichen Gesundheitsdatensystem durch Dritte, können potenzielle Unsicherheiten auf Seiten der zu versorgenden Personen hervorrufen.
Durch die mit der intersektoralen Kommunikation einhergehenden Probleme des Entlassmanagements eignet sich dieser Use Case am Beispiel der Onkologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin ganz besonders für das angestrebte Ziel des BloG³-Konsortiums, eine Blockchain-basierte digitale Plattform zur Integration und Aggregation von patientenbezogenen Gesundheitsdaten zu entwickeln. Im Mittelpunkt dieses Vorhabens steht hierbei insbesondere die digitale Patientensouveränität, inklusive der Förderung eines selbstbestimmten Gesundheitsdatenmanagements.
Da dieses Szenario viele verschiedene Facetten beinhaltet, erfolgte zu Beginn des BloG³-Projekts zunächst eine IST-Analyse. Auf dieser Grundlage konnten dann im Rahmen von Bedarfsanalysen, unter anderem durch die Entwicklung von Problem- und Lösungsszenarien sowie Personas und „Patient-Journeys“ (IST/SOLL), konkrete Use Cases für die angestrebte BloG³-Lösung erarbeitet werden. Im ersten Schritt ergaben sich hieraus zehn potenzielle Anwendungsfälle, welche anschließend mittels Abstimmungen zur Priorisierung durch alle beteiligten Projektpartner auf eine umsetzbare Menge innerhalb des Forschungsprojektes reduziert wurden. Als Tool diente hier unter anderem unterstützend das empfohlene Vorgehen aus dem Bitkom-Leitfaden „Evaluierung und Implementierung von Blockchain Use Cases“, indem anfänglich ein Technologie-Check erfolgte, bei dem zunächst der Blockchain-Mehrwert je Use Case eingeschätzt wurde und anschließend eine Nutzen- und Risikobewertung durchgeführt wurde, um so die vielversprechendsten Anwendungsfälle zu erfassen.
Durch jene Priorisierung sowie Kondensierung der zur Auswahl stehenden Use Cases konnte die Anzahl der als besonders relevant erachteten Anwendungsfälle auf fünf reduziert werden, bestehend aus drei Hauptanwendungsfällen (Patient*in als Datensouverän, Datenspende, Monitoring) und zwei Vertiefungsoptionen (Partizipation von Angehörigen, Abbildung juristischer Verträge), die jeweils in Verbindung mit den Haupt-Use-Cases zu betrachten sind.
Beschreibung: Freigabe von medizinischen Daten zu Forschungszwecken, Monitoring von freigegebenen Daten und Zugriffen durch Forschungsinstitutionen
Allgemeine Eigenschaften:
BloG³-Blockchain-Mehrwert:
Beschreibung: Monitoring des Behandlungs-, Entlass-, Pflege- und Nachsorgeprozesses durch Versorger und Patient*innen anhand der Datensammlung
Allgemeine Eigenschaften:
Beschreibung: Einsicht und feingranularer Zugriff auf die gesammelten Dokumente, die im Rahmen der medizinischen Versorgung durch verschiedene Versorger erstellt worden sind (d.h. sicherer, eindeutiger, patientenzentrierter und -gesteuerter, lückenloser sektorenübergreifender Datenzugriff)
Allgemeine Eigenschaften: