Aktuell

Erste Mockups zur nutzerzentrierten Entwicklung
2020-11-30

In Zusammenarbeit des Konsortiums im Arbeitspaket 4 wurden erste Mockups erstellt. Ziel hiervon ist die initiale Veranschaulichung der zehn Anwendungsfälle im Anwendungs-Design der Patientenanwendung von BloG³. Auf Grundlage jener Mockups soll entsprechend erstes Feedback von potenziellen Nutzenden eingeholt werden.

Konsortialtreffen
2020-11-03

Am 3. November 2020 fand das erste Konsortialtreffen des Projekts statt. Das Treffen, das coronabedingt online stattfinden musste, hatte zum Ziel, den Beteiligten die Projektergebnisse sämtlicher Arbeitspakete ausführlich zu präsentieren und gemeinsam die entsprechenden Erkenntnisse zur weiteren technischen und organisatorischen Konzeptionierung abzustimmen.
Für AP1 (Prozess- und Anforderungsanalyse) wurde der erarbeitete Gesamtprozess präsentiert. Dieser teilt sich in die Abschnitte „Entlassmanagement in klinischer Betrachtung“, „Entlassmanagement in pflegerischer Betrachtung“, „Behandlungsmanagement“ und „Nachsorgemanagement“. Außerdem konnten die ermittelten Personas für den Prozess und die identifizierten Probleme und daraus abgeleiteten Lösungen vorgestellt werden. Das AP2 (Systemkonzeption und -entwicklung für Blockchain, Service und Application Layer) konnte als bisherige Ergebnisse zum einen das mehrstufige Entscheidungsverfahren für die Auswahl eines passenden DLT-Designs vorstellen. Zum anderen wurde das erarbeitete grundlegende Architekturkonzept präsentiert, bei dem man sich für eine Off-Chain-Datenhaltung entschieden hat.  
Die Arbeiten aus AP4 (Zugriffsmanagement und Patienten-App), unter anderem die Erstellung umfangreicher Anwendungsdesigns auf Basis von Mock-Ups, konnten bereits zu einem früheren Zeitpunkt, als im Projektplan vorgesehen, gestartet werden und boten eine gute Möglichkeit zur Diskussion der geplanten Anwendung. Zur Abrundung des Treffens hat Professor Sunyaev vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) einen Impulsvortrag zum Thema „Elektronische Patientenakte (ePa) und Telematikinfrastruktur (TI) im Wandel der Zeit“ gehalten. Außerdem informierte das FZI mit einem Vortrag über die aktuellen gesetzlichen Entwicklungen im Kontext der elektronischen Patientenakte, die durch eine ePa/TI-Taskforce im BloG³-Konsortium erarbeitet wurde.

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Forschungsdatenspende nach §363 SGB V
2020-09-30

Im Zuge der Digitalisierung und entsprechend der aktuellen Datenstrategie der Bundesregierung erfreut sich das Gesundheitswesen an der Durchsetzung einer patientenzentrierten Verwaltung von Gesundheitsdaten über einen Datentreuhänder, die durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), dem Patientendatenschutz-Gesetz (PDSG) und der Datentransparenzverordnung (DaTraV) mittels der Verankerung in §363 SGB V juristisch adressiert werden. Ein wichtiger Bestandteil dieser Gesetze sieht vor, dass die Versorgungs- und Behandlungsdaten von Patientinnen freiwillig unter Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und auf Grundlage einer Einwilligung aus der elektronischen Patientenakte für Forschungszwecke ab Januar 2023 gespendet werden können. Hierzu sollen die Daten an ein Forschungsdatenzentrum (benannte Stelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte – BfArM) weitergeleitet werden, welches als Datentreuhänder mit der Verwaltung der Daten betraut wird und diese der medizinischen Forschung in pseudonymisierter Form zur Verfügung stellen soll. Kritisiert wird hierbei gegenwärtig, dass entsprechend der DaTraV ebenfalls Sozialdaten ohne eine Einwilligung oder ein Widerspruchsrecht desder Versicherten von den Krankenkassen an das Forschungsdatenzentrum weitergeleitet werden sollen und Nutzungsberechtigte auf Grundlage einer Selbstverpflichtung dazu berechtigt werden, die Daten an Dritte weiterzuleiten, ohne Prüfung der Nutzungsberechtigung dieser (Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Spahn-oeffnet-Industrie-Hintertuer-zu-Versichertendaten-4868197.html). Dies führt zu einer Gefährdung der Persönlichkeitsrechte des Datensubjekts und trägt aufgrund der fehlenden Souveränität und Transparenz nicht zur Förderung der Akzeptanz solcher Lösungen in der breiten Gesellschaft bei, obwohl die Verknüpfung und Analyse der gesammelten Daten durch die Forschung ein enormes Potenzial für Einblicke in den körperlichen und psychischen Gesundheitszustand sowie Lebensstil eines Menschen bietet. Dementsprechend verfolgt das BloG³-Konsortium im Rahmen des Datenspende-Anwendungsfalls ebenfalls einen dezentralen, transparenten und patientenzentrierten Ansatz, um so eine nachhaltige und selbstsouveräne Datenfreigabe zu fördern. Für mehr Informationen bezüglich dieses Ansatzes folgen Sie dem folgendem Link zu der Publikation „Data Sovereignty in Data Donation Cycles – Requirements and Enabling Technologies for the Data-driven Development of Health Applications“.

Blockchain Demonstrator
2020-09-28

Anlässlich der Forschung von Distributed-Ledger-Technologie (DLT) am FZI Forschungszentrum Informatik wurde ein Demonstrator entwickelt, mit dem die Funktionsweise eines DLTs visualisiert und dessen technologische Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile abgebildet werden können. Das Ziel des Demonstrators ist es, mit Hilfe von anschaulichen Prozessen und einer einfach zu bedienenden Anwendung die Interaktionsmöglichkeiten mit einem DLT-basierten System anhand von verschiedenen Anwendungsszenarien für Besuchende des FZI zu ermöglichen. In Zukunft sollen mit ihm auch die medizinischen Anwendungsfälle für BloG³ veranschaulicht werden und dieser als eine Plattform zur Evaluation des verteilten Systems dienen.

Der Demonstrator besteht aus vier Häusern, die mit einem kleinen Bildschirm ausgestattet sind. Um die Häuser und zwischen den Häusern wurden LED-Streifen angebracht, um Daten- sowie Informationsflüsse zwischen den vier Parteien darstellen zu können. An jedes Haus ist jeweils ein Raspberry Pi angeschlossen, welcher den Bildschirm und die dem Haus zugehörigen LED-Streifen steuert. Mit diesem Aufbau können so DLT-basierte Anwendungsszenarien mit bis zu vier beteiligten Parteien dargestellt werden. Die in den Anwendungsfällen durchgeführten Aktionen können mithilfe der LED-Streifen und den Bildschirmen veranschaulicht werden. Auf einem zugehörigen Tablet wird der Anwendungsfall mit seinen Parteien und deren durchführbaren Aktionen visualisiert. Dort lassen sich die durchführbaren Aktionen starten, woraufhin der Demonstrator diese in einer Transaktion auf der DLT erfasst und mit der Animation der ausgeführten Aktion beginnt. Die Transaktionen der DLT lassen sich anschließend in einem Dashboard einsehen.

Der Demonstrator unterstützt aktuell drei Anwendungsszenarien:

  1. Herstellungs- und Lieferkette: In diesem Anwendungsfall wird die Lieferkette einer Erdbeermarmelade mithilfe der DLT erfasst. Dank der DLT erfolgt dies manipulations- und ausfallsicher. Des Weiteren wird dem Nutzenden ermöglicht, einen QR-Code auf dem Erdbeermarmeladenglas zu scannen, um die komplette Lieferkette von der Anpflanzung der benötigten Zutaten über die Herstellung des Zuckers und der Marmelade bis hin zur Ankunft der Marmelade im Supermarkt und den ökologischen Fußabdruck seines Produkts angezeigt zu bekommen und diese Schritte nachvollziehen zu können.


  2. Elektronisches Rezept: Hierbei wird ein elektronisches Rezept mithilfe der DLT von einem*r Arzt*Ärztin an eine*n Patient*in verschrieben. Jene*r Patient*in kann das elektronische Rezept in der Apotheke einlösen und seine Krankenversicherung darüber informieren.


  3. Medizinische Datenspende: In diesem Anwendungsfall wird die DLT-basierte Datenspende demonstriert, wobei ein*e Patient*in aus der eigenen elektronischen Patientenakte heraus Gesundheitsdaten mit einer zugehörigen Nutzungsbedingung an ein Forschungsdatenzentrum (FDZ) spenden kann. Ärzte*Ärztinne und Forschende können die gespendeten Daten beim FDZ anfragen. Stimmt die Nutzungsbedingung mit den Nutzungsabsichten der beantragenden Institutionen überein, so sendet das FDZ die Daten an die anfragende Partei. Die Forschenden können mithilfe dieser gespendeten Daten neue Erkenntnisse erlangen, welche die Gesundheitsversorgung verbessern können.


Kickoff
2020-04-01

Mit dem Kickoff-Meeting am 1. April 2020 startete das Projekt BloG³ in die kommenden drei Forschungsjahre. Im Rahmen eines digitalen Meetings trafen sich die Beauftragten aller zehn Projektpartner gemeinsam mit dem Projektträger Dr. Samer Schaat, um mit viel Enthusiasmus in das Projekt zu starten und erste organisatorische sowie inhaltliche Aufgabenstellungen zu diskutieren und zu koordinieren.

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